O-Ton David Moises
Das Ding ist nie Müll.
„Es gibt ein Sprichwort in Mexiko, wonach jeder Gegenstand sieben Leben hat. Das gefällt mir. Das Ding ist nie Müll, man kann immer noch abstrahieren und sagen, na gut, der Gegenstand ist nicht das, was er ist, sondern abstrakt betrachtet ein Material, aus dem sich noch etwas anderes machen lässt. Das ist die Qualität von Abstraktion“ erklärt der Künstler David Moises seine Vorgangsweise. So werden Schi zu Hockern, Socken beginnen zu tanzen und Wasserkessel heben als Raketen ab.
„Ich habe vor Jahren in einem Radio-Beitrag das erste Mal von der ultimativen Maschine gehört. Der Überlieferung nach hatte der Mathematiker Claude Elwood Shannon so ein Ding auf seinem Schreibtisch stehen, es gibt aber kein erhaltenes Objekt, auch keine Fotos. Ich habe mich zum 100jährigen Jubiläum des Technischen Museums dazu ermächtigt gefühlt, die Hand nachzubauen und weil meine Hand mir am Nächsten war, habe ich meine eigene Hand abgegossen. Sie ist aus einer Mischung aus Polyester und Holzkitt, und wenn man genau richtig mischt, kommt dieser Wasserleichenhautton heraus.
Es ist die einzige Maschine, die sich selbst ausschalten kann. Das macht sie so radikal. Zugleich illustriert sie anschaulich das Prinzip des Feedback und legte den Grundstein für Shannons Theorie der Information. Heute benennt man mit „Shannon“ den Informationsgehalt einer Nachricht.
Ich habe fünf Stück gebaut. Für das Technische Museum, das ZKM, das Landesmuseum Linz und ein privater Sammler hat auch eine. Und die hier in der Blauen Gans.“
Impressionen