Mozart

Freundschaften von Haus zu Haus.

Nur wenige Häuser gassenaufwärts erblickte am 27. Jänner 1756 ein Mensch das Licht der Welt, von dem gesagt wird, er sei das größte musikalische Genie aller Zeiten, mehr noch, „der Griffel in der Hand Gottes“, wie der Dirigent Nikolaus Harnoncourt es ausdrückte. Mit dem Hofviolinisten Johann Paul Huetterer hatte 1780 ein Freund Mozarts seine Wohnstatt in der Blauen Gans. Bei Wolfgang A. Mozart heißt er der Huatara, der – so in einem Brief von 1780 aus München – statt seiner die Thresel küssen soll. Wahrscheinlich ist „das treue Kuchl-Mensch“, das den Wolferl abgöttisch liebte, gemeint.

Unser Hausteil am Karajanplatz 4, das Däublhaus, ist nach Franz de Paula Deibl (auch Däubl) benannt. Deibl hatte den Hausanteil „gegen den Heuwaagplatz“ geerbt, was allerdings die miese Finanzlage des Musikers nicht wirklich zu sanieren vermochte. Sein Hungergehalt verantworteten die Erzbischöfe, die den „Hofmusicus und hochfüstlichen Titular-Portier“ mehr schlecht als recht entlohnten. Wie es wohl seinem Kollegen in der Hofmusikkapelle, Wolfgang Mozart, ergangen wäre, hätte er sich nicht der Einflußsphäre des Fürsterzbischofs entzogen und wäre in Salzburg geblieben?

Deibls Verhältnis zur Familie Mozart war sehr eng: Nicht weniger als 18 Briefstellen beziehen sich auf ihn. Von einer Reise berichtete Leopold Mozart, dass Wolfgang 1763 geweint habe, weil ihm seine Freunde, darunter Deibl, fehlten. Aus London fragte er an: „Was macht der ehrliche H. Deibl? Beehrt er auch noch mit seinen unterhaltlichen Discours?“ 1783 verstarb Franz de Paula Deibl. Seine letzte Ruhestätte fand er im Petersfriedhof.

Anm.: Wir sind große Verehrer Mozarts. Verkitschung und Kommerzialisierung im Zusammenhang mit ihm lehnen wir ab. Niemals werden Sie bei uns „Amadeus Eisbecher“ o.ä. auf der Karte finden. Aber die Nähe zu Mozart, räumlich und emotional, erhalten wir aufrecht.