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Lebensfreude mit 2 PS

Die "Weissen Gropper" in der Blauen Gans

Nur wenige Einrichtungsgegenstände aus der alten Gaststube und dem Speisesaal mit den Thonet-Möbeln blieben von der Modernisierungswut der 70er Jahre und dem Geschmack der Zeit verschont. Das kleine Kästchen mit den Holzfiguren hat die Zeit überdauert und hängt nach Jahren der Verbannung auf den Dachboden wieder an seinem angestammten Ort im Gasthausgewölbe der Blauen Gans.

Es zeigt in seinem Inneren eine Alltagsszene aus dem 15. Jahrhundert, als für die Szenerie der „Hinterseite“ nicht nur die Pferde des Erzbischofs, sondern auch jene der Weißen Gropper, der Innung der Fasszieher und Pferdefuhrwerksunternehmer, bestimmend waren. In unserem Haus hatten sie Büro und Unterstand, wobei ich mir vorstelle, dass sie die Nähe zu den Zapfhähnen der Blauen Gans durchaus als Standortvorteil sahen.

Auf selbige Weise sind denn auch die Figuren ausgeführt: fröhlich und mit voll gefüllten Bierkrügen in der Hand, wohl einen glücklichen Geschäftsabschluss feiernd. Angesichts der Klientel sollte man sich die Szene einigermaßen ausgelassen vorstellen, wie es in einem Gasthaus üblich sein sollte, wenn mit Einem vor lauter Freude die Pferde durchgehen.