Soli Kiani

Soli Kiani ist 1981 in Shiraz/Iran geboren und aufgewachsen, sie lebt und arbeitet seit 2000 in Österreich.

Die Künstlerin verbrachte ihre Kindheit und Jugend in einem streng religiösen und patriarchalisch geprägten Land und setzt sich in ihren Arbeiten mit der Thematik der Menschenrechte, vor allem Frauenrechte im Islam/Iran, also dem Land und der Religion, in denen sie sozialisiert wurde, auseinander.

Kiani präsentiert in der für FOTO WIEN konzipierten Ausstellung ihre Fotoreihe 2=1. In diesen Arbeiten bezieht sich die Künstlerin auf die Gesetze im iranisch-islamischen Strafgesetzbuch, welche Verstöße gegen Menschenrechte beinhalten, nach denen „Recht“ gesprochen wird. Diese Gesetze schreiben vor, dass Frauen zu emotional sind, um Richterinnen zu werden, dass sie nur die Hälfte von dem erben dürfen, was ihre Brüder erben, und dass ihre Aussagen vor Gericht halb so viel wert sind wie jene eines Mannes. Die schwingende Bewegung der auf den Fotografien zu sehenden Frauen und Männer soll einen Tanz darstellen und deutet somit auf die unzähligen Verbote im Iran hin, mit denen die Menschen – vor allem Frauen – tagtäglich konfrontiert sind. Unter den Verboten ist der Tanz mitzuzählen.