Glückliche Gänse

Ohne Rupf und Stopfen.

Michael Bruckbauer ist es gewöhnt, dass ihm Wertvolles anvertraut wird. Er entstammt einer bäuerlichen Familie, die über Generationen Milchtierhaltung auf dem „Zacherlgut“ im oberösterreichischen Treubach betrieben hatte. Auf dieselbe Art und Weise wie die Eltern wollte er, der als Kommerzkundenberater bei der Raiffeisenbank in Altheim arbeitet, nicht weitermachen. Er suchte nach einer Alternative zu Kühen und Kälbern, die sich gut mit dem Job in der Bank und mit der kürzlich gegründeten Familie vereinbaren lassen sollte.

Die Bruckbauers betreiben nun eine Art „Gänsefarm“. Eigentlich handelt es sich um ein wahres Gänseparadies, weil es den Tieren dort außerordentlich gut geht. Sie haben viel Auslauf auf einem riesigen Weidegebiet, ausreichend Wasser sowie Schutz vor Fuchs und Marder. Leberstopfen und Lebendrupf sind in Österreich verboten, aber selbst wenn diese quälerischen Praktiken erlaubt wären, würde Michael darauf verzichten.

Zu nahe sind ihm die Tiere, deren Geselligkeit er bewundert und von denen er heuer wieder mehr als sechshundert aufziehen wird. Michael fasziniert, wie schnell sie wachsen und sich entwickeln. Die Küken verbringen die ersten zwei Wochen im Stall, wo sie laufen und trinken lernen. Danach wollen sie so schnell wie möglich ins Freie; mit acht Wochen schon sind die Gössel Tag und Nacht draußen. Zwei mal in ihrem Leben verliert eine Gans ihr Federkleid; nach etwa sechs Monaten ist sie schlachtreif.

Wenn der letzte der Tage gekommen ist, endet das schöne Leben mit einem elektrischen Schlag. Der Tod kommt mit einem Schock, für Stress ist keine Zeit mehr. Die Sorge der Bruckbauers um das Wohlergehen ihrer Tiere bis zum Schluss drückt sich in ausgezeichneter Qualität aus – und in gutem Gewissen für uns Abnehmer. Wir haben das Gefühl, wir erwerben ein Stück Achtsamkeit von einem, der weiß, wie man bleibende Werte schafft.

„Gänse sind edle Tiere. Es ist eine Freude, ihnen dabei zuzusehen, wie sie aufwachsen.“