„IL NOSTRO“ – UNSER OLIVENÖL

Von Hand geerntet

Im Jahr 2023 haben wir einen Zugang zu einem Olivenhain im italienischen Collio bekommen. Auf 6000 m² pflegen wir 200 Bäume, deren Früchte wir im November 2024 als Gemeinschaftsprojekt mit unseren Mitarbeiter*innen zum ersten Mal ernten konnten.

An diesem kulturellen Kreuzungspunkt zwischen Bergen und Meer entsteht unser Olivenöl aus den Sorten Bianchera, Leccino und Frantoio, das wir in gemeinsamer Teamarbeit für unsere Gäste herstellen. Das Öl hat einen fruchtigen, pfeffrigen Geschmack. Die leichte Schärfe ist ein Qualitätsmerkmal: viel gesundes Polyphenol! Das Öl bringt Frucht, Würze und sanftes Feuer in unser Signature Dish-Dessert: Schokolade-Pavé mit Fior di Sale, „il Nostro“-Olivenöl und Blutorangen-Eis.

Das Projekt dient in erster Linie dem Teambuilding: wer einmal beim Schnitt oder bei der Ernte dabei war, der weiß, dass es zusammen besser geht. Wenn wir die Ideen anderer willkommen heissen, einander aufmuntern, und uns zusammen über das Ergebnis freuen, entsteht nicht nur kostbares Öl, sondern auch das Schmiermittel der Gemeinschaft. Achtsamkeitstraining inklusive: Jeder Tropfen ist kostbar, weil unserer Mühe, unsere Freude und unsere Leistung darin stecken.

Da wir die Olivenbäume gemeinsam pflegen und ernten, haben wir das Öl auch so genannt: „Il Nostro“, unser Öl aus dem Zauberland (*).

Der Ort ist mit der Geschichte der Blauen Gans so untrennbar verbunden, wie es die K&K Donaumonarchie mit diesem Streifen „Küstenland“ zwischen Triest, Görz und Cormòns ist.

Die Gründer der Blauen Gans haben Silber in den Bergwerken von Gastein und Rauris abgebaut. Auf ihrem abenteuerlichen Weg über die Alpen ins Karinthische zum Ziel der Reise, Venedig, kamen die Aufner durch das Friaul. Wenn man über die Hügel des Collio blickt, blitzt einem das Weiß der Berge entgegen, während man auf der gegenüberliegenden Seite eine Anmutung des Meeres hat. Nicht nur für die mutigen Handelsreisenden im 14. und 15 Jahrhundert, auch für uns ist dieser Kontrast ein reizvoller. Wir denken, dass er in unserem Öl lebendig wird.

(Lesen Sie dazu auch: https://www.blauegans.at/news/1350-das-aelteste-noch-bestehende-gasthaus-salzburgs/)

Buchtipp:

"Hinter Triest ein Zauberland" (*)

Was wäre Triest ohne Hinterland – den Karst, den Collio, die Alpen und die Bassa Friulana? Dieses Hinterland wurde in Altösterreich „Gefürstete Grafschaft Görz und Gradisca“ genannt. Das Buch ist eine Reise durch Vergangenheit und Gegenwart des Görzer Landes, dessen Hauptstädte Görz und Nova Gorica 2025 den Titel Europäische Kulturhauptstadt tragen werden. Die Wahl hätte nicht besser getroffen werden können, denn diese Region am Schnittpunkt slowenischer, italienischer, friulanischer und altösterreichischer Kultur ist ein so mannigfaltiges Gebilde, dass die ersten Reiseschriftsteller sie ein „Europa im Kleinen“ nannten. Bunt wie das Land sind auch seine Bewohner. Das belegen die Görzer Stimmen, die im Buch zu Wort kommen. Sie erzählen, warum Wien nur ein größeres Görz ist, die küstenländischen Zwetschkenknödel die besten der Welt sind und wie es sich anfühlte, an einer Grenze aufzuwachsen, die selbst einen Friedhof zerschnitt.

„Ich kann mich diesem Zauberland nicht entziehen“ sagt Autor Josef Wallner.

„Hinter Triest ein Zauberland – Unterwegs zwischen Triglav und Grado, Collio, Görz und Karst“, von Josef Wallner, Verlag Berger & Söhne