Brigitte Kowanz

Light is what we see.

Mit der Lichtinstallation Light is what we see erinnert uns Brigitte Kowanz (+2022) daran, dass alles, das wir sehen, im Grunde Licht ist, aus dem das Gehirn unsere sichtbare Welt erschafft.

Auch im öffentlichen Raum treffen wir auf ihre Lichtinstallationen, die sie international bekannt machten. An der Salzburger Staatsbrücke nahm Kowanz für den Walk of Modern Art im Auftrag der Salzburg Foundation* eine Intervention vor, mit der sie in die Architektur gleichermaßen behutsam wie eindringlich eingriff.

Brücken, das sind Übergänge, Überquerungen, Schnittstellen innerhalb des städtischen Gefüges. Die Staatsbrücke ist Verkehrsknotenpunkt und Verbindungsachse zwischen Alt- und Neustadt sowie touristisches Fotomotiv. Über diese Funktionen legt Kowanz eine historische Bedeutungsebene und erinnert mit ihrem Eingriff an jene Zwangsarbeiter, die die Brücke unter unmenschlichen Bedingungen während des Zweiten Weltkrieges erbauen mussten.

Die gläsernen Kuben reflektieren sowohl das Neonlicht im Inneren als auch den äußeren Lichteinfall, so dass sich die Schriftzüge scheinbar unendlich fortsetzen. „Diese Lichtzeichen zwischen den Spiegeln“, so Brigitte Kowanz, „sind raumbildendes Element und Informationsträger gleichermaßen. Der Raum, der dabei entsteht, kennt keine Grenzen. Innen und außen verschränken sich ineinander. Der Spiegel ist Trennung und Verbindungselement zugleich; zwei Räume werden erzeugt, getrennt und verbunden. (…) Zeit und Ort spiegeln sich ineinander. Eine Simultanität von Raum und Zeit, Schrift, Bild und Skulptur entsteht und wird sinnlich erlebbar.“

*Die Salzburg Foundation ist eine private Initiative, die sich für Kunst im öffentlichen Raum engagierte. Sie war von 2001 bis 2021 aktiv und verstand sich als Antwort auf Salzburgs traditionelles Mäzenatentum.