Best of Austria
#wenigerfleischdafürbesseres
Fred Zehetner entstammt einer Fleischhauerdynastie. Der Familientradition folgend wurde er wie sein Bruder auch Fleischhauer, eine Berufswahl, die nicht gerne gesehen wurde, als er später beschloss, Landwirt zu werden. Er, der Branchenfremde, angewidert vom Tierleid, von der oft mitleidslosen Art, wie manche Bauern ihre Tiere als reine Produktionsmittel sahen, war beseelt von dem Wunsch, alles anders zu machen. Und weil er einer ist, der gerne auch alles so sagt, wie er es sich denkt, sei er bald angeeckt: bei der Landwirtschaftskammer, bei den Nachbarn, bei den Kollegen.
Heute ist Zehetner Chef der BOA-Ranch, die er gemeinsam mit seiner Frau Daniela bewirtschaftet. Hinter dem Kürzel verbirgt sich der wenig bescheidene Anspruch: „Best of Austria“. Aber zum Tragen dieses Titels ist er berechtigt, so viele Preise hat er zugesprochen bekommen für seine besondere Art, Rinder zu züchten und aus ihnen Fleisch in hervorragender Qualität zu machen.
Die rund 600 Angus- und Galloway-Rinder auf seiner BOA-Farm in Wildendürnbach im niederösterreichischen Weinviertel werden fast ganzjährig auf der Weide gehalten. Wenn die Zeit gekommen ist, ist es Fred selbst, der am Zaun sitzend solange wartet, bis eines der Tiere sich ihm nähert. „Es kommt immer einer“, und Fred ist sich sicher, dass es genau so sein soll: genau dieses Tier soll nun unter seinen Händen sterben. Das ist nichts, was ihm selbst nach so vielen Jahren leicht fällt, das hat nichts Schönes. Er will es nur so ruhig und natürlich wie möglich gestalten. „Nach dem Schuss schauen die anderen kurz auf und grasen dann weiter.“
Der Tod gehört dazu, aber er hat nicht den Geruch von Adrenalin, auf den die Tiere in herkömmlichen Schlachthöfen so panisch reagieren. Der Tod kommt ohne Stress, in
Person dessen, der seinen Tieren Gutes will. Bis zu deren Ende. Und darüber hinaus.
Impressionen